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„Manchmal kommen Sie wieder…“ (Kapitel 16)
Man schrieb Mai 2013…die Ukraine und ISIS waren noch weit weg oder gerade in Planung…die deutsche Wirtschaft lief, Portugal und Spanien auf dem Weg der Besserung…genug Luft und Zeit also für städtische Behörden durch mehr oder weniger weitreichende Maßnahmen das urbane Nachtleben ein wenig auf den Kopf zu stellen.
Die Maßnahmen waren die altbekannten. Man hebe die Bestimmungen und Vorschriften aus ihren ewigen Gräbern, decke Mängel in den Betrieben durch unzählige Kontrollen auf und fokussiere das Licht der Öffentlichkeit auf die einzelnen Betriebe durch eben jene Kontrollen – durchgeführt unter größtmöglicher Aufmerksamkeitserregung und am liebsten während des laufenden Betriebes. So war wenigstens gewährleistet, den ein oder anderen BtM Straftäter zu überführen und Rechtfertigung für den Einsatz zu bekommen.
Dass das ToY hierbei unter verstärkter Beobachtung lag, liegt natürlich auf der Hand. Hatte OB Schuster noch abgewunken und den „jonge Leit“ ihr Jugendgrab gelassen, so war wohl besonders Ordnungsbürgermeister Schairer sehr daran gelegen, dieses Etablissement ins Zwielicht zu rücken. Nach monatelangem Kampf, diversesten Zugeständnissen seitens der Clubbetreiber und verschiedenen „Save Our ToY“ Veranstaltungen kam dann das erwartete Aus. Kein Techno und schon gar keine After Hour mehr. Wir feierten eine letzte böse Party und ich wischte mir doch ein wenig erleichtert den Schweiß von der Stirn – irgendwann musste es ja mal einer beenden…
Ziemlich genau ein Jahr später der Rückfall. Mein Rückfall. Vergangenen Freitag war ich mal wieder dort. Nachdem bereits vor einigen Wochen die alten technoiden Freitage wieder belebt wurden, zogen mich Zarah Zahar und die Idee bzw das Engagement der „Inform Music“ Macher wieder dorthin zurück. Und ich habe es nicht bereut!
Auf einer vollständig erneuerten Soundanlage kamen richtig alte Vibrations auf. Urgestein Harry Nash am Licht und zum Abschluss an den Decks…ein paar schwer verklingelte Unbekannte und ganz viel bekannte Gesichter tummelten sich da! Die hübschen Mädels sind immer noch 21…mit dem Unterschied, daß der Flaver wieder ein Jahr älter wurde…das Barpersonal ist dasselbe und natürlich Franco – der Toilettenmann!
Ich wünsche dieser, fürwahr in Stuttgart, einzigartigen Location und den dortigen Veranstaltern alles erdenklich Guude für die Zukunft. Auch wenn ich es bereits tot gesagt habe – Stuttgart braucht das ToY!